Warum Taufe als Baby?

Während die weltliche Gesellschaft zu Konkurrenz, Streit, Egoismus und Lieblosigkeit erzieht, sind Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit, Nächstenliebe und Respekt im christlichen Glauben vereint. Wer sein Kind taufen lässt, drückt damit aus, dass diese positiven Grundsätze sein Leben bestimmen sollen. Mit der Taufe wird festgelegt, dass das Kind nach positiven Grundsätzen erzogen wird. Es wird also lernen, dass sein Leben nicht von seinen Leistungen in der Schule und im Beruf abhängt, denn es darf von Gott alles Lebensnotwendige erbitten und wird es aufgrund einer Bitte erhalten.

Es wird lernen, allein aus dem Glauben an das Gute zu leben, statt sein Dasein von den äußeren Umständen abhängig zu machen, die von anderen Menschen und deren Ansichten über die Welt geschaffen wurden. Gemäß dem christlichen Glauben wird es erfahren, dass es in bedrohlichen Situationen um Schutz und Sicherheit bitten kann und diese erhält, während sich ein ungläubiger Mensch auf den Zufall und die Faustkraft verlassen muss. Auch Veränderungen werden sich für ein gläubiges Kind allein aus der Tatsache ergeben, dass es darum bittet und davon überzeugt ist, dass ihm die erbetenen Dinge geschehen werden. Ein ungläubiger Mensch wird hingegen Vorbedingungen erfüllen und sich von anderen Menschen abhängig machen müssen, um zu bekommen, was er braucht.

Da Kinder in den ersten sieben Lebensjahren am meisten beeinflusst werden können, empfiehlt sich die Taufe nach der Geburt. Wer in der frühen Kindheit mit dem Gedankengut von Konkurrenz, Mangel, Abhängigkeit und unheilbarer Krankheit konfrontiert wurde, hat diese Dinge als Überzeugungen übernehmen müssen. Kinder sind in diesem Alter noch nicht in der Lage, die Aussagen Erwachsener zu reflektieren. Deshalb werden alle Ansichten ihres Umfeldes zur eigenen Wahrheit.

Aus diesem Grund ist die Taufe selbst noch keine Garantie für ein Leben nach christlichen Maßstäben. Die Wertvorstellungen der Bibel müssen dem Kind vorgelebt werden, damit sich der in Form der Taufe gespendete Samen entwickeln kann. Allerdings wird ein Mensch, der zwar getauft, aber nicht in diesem Sinne erzogen wurde, auch seinen christlichen Weg finden. Im Erwachsenenalter wird es Ereignisse in seinem Leben geben, die ihm die Augen öffnen und die göttliche Achtsamkeit und Versorgung zeigen werden. Oft bringt dieser Weg den Menschen sogar intensiver in die Gemeinschaft mit Gott, weil er viel bewusster auf der Suche nach etwas in seinem Leben ist, das ihn auffängt und trägt.