Was passiert bei einer evangelischen Taufe?

Die evangelische Taufe wird in einem gesonderten Taufgottesdienst oder im Rahmen des regelmäßigen Sonntagsgottesdienstes gefeiert. Im ersten Teil verkündet der Pastor oder die Pastorin die Taufe als Anlass der Zusammenkunft. Den Anfang bildet die liturgische Grußformel, die einen Teil des Taufbefehls Jesu beinhaltet. Begleitet wird die Eröffnung des Taufgottesdienstes von Liedern, der Segnung und dem gemeinsamen Gebet der Gemeinde.

Den Mittelpunkt des zweiten Teils der evangelischen Taufe bildet der Taufspruch, den in der Regel die Eltern oder Paten aussuchen und der als Motto über der Taufe steht. Er gibt auch das Thema für die Predigt und die Lesungen zur Taufe vor. In der Predigt bringt der Pastor oder die Pastorin den Taufspruch in Beziehung mit dem Leben des Täuflings und der Gemeinde, um dessen tiefere Bedeutung zu verdeutlichen. Die Lesungen können von den Eltern und Taufpaten mitgestaltet werden. Sie bestehen sowohl aus biblischen als auch aus nicht-biblischen Texten.

Im dritten Teil des Taufgottesdienstes wird das Sakrament der Taufe vollzogen. Den Anfang bildet stets die Vorlesung des Taufbefehls, der die Verantwortung von Eltern und Paten gegenüber dem Täufling und Gott verdeutlicht. Feste Bestandteile dieser Phase der Taufe sind das Glaubensbekenntnis und die Tauffrage. Das Glaubensbekenntnis spricht die Gemeinde gemeinsam, die Tauffrage stellt der oder die Geistliche den Eltern und Paten. Darüber hinaus können Eltern oder Paten auf Wunsch eine kurze Taufansprache halten. Bei der eigentlichen Taufe übergießt der Pastor oder die Pastorin den Kopf des Täuflings über dem Taufbecken dreimal mit Wasser. Nach dem Wasser-Ritus wird die Taufkerze entzündet und das Taufgebet gesprochen. Zum Ablauf gehören auch die Segnung der Familie des Täuflings und das gemeinsame Singen mit der Gemeinde.

Der Taufgottesdienst endet mit dem Sendungsteil, der in der Regel aus Dank- und Fürbittengebeten besteht. Durch die Fürbitten wird der Segen für den Täufling und seine Familie erbeten. Sie können frei formuliert werden. Zum Abschluss spricht die Gemeinde das Vaterunser.