Jahreslosung 2020
Die Jahreslosung für das Jahr 2020 lautet: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" (Mk 9,24 (L=E))
Bereits seit 1930 werden Losungen zusammengestellt. In jedem Jahr ermittelt die Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen eine neue Jahreslosung für eines der folgenden Jahre. Die erste offizielle Jahreslosung wurde im übrigen bereits im Jahr 1934 vorgestellt.
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Auslegung für die Jahreslosung 2020: Ein starker Ausdruck unserer Suche
Seit 1930 ist die Jahreslosung Kurs, Orientierung und Kontemplationspunkt im Kirchenjahr. Sie lädt uns zur Auseinandersetzung mit zentralen Bibelstellen ein. Immer wieder kehren wir zu ihr zurück und schauen durch ihr Fenster immer tiefer in die widerstreitende Welt unseres Glaubens hinein. Im Jahr 2020 steht ein Wort aus dem Markus-Evangelium im Mittelpunkt: "Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben!"
Glaube ist niemals einfach
"Du hast es einfach: Du glaubst." Diesen Satz bekommen Christen manchmal von Menschen zu hören, die von sich sagen, dass sie nicht glauben. Meistens schwingt in diesem Satz ein Vorwurf mit: Du machst dir diese Welt einfach und entziehst dich allen Zweifeln, Abgründen und Geistesabenteuern, denen wir moderne Menschen ausgesetzt sind. Du bist glücklich, aber borniert.
Einen Glauben haben, das ist niemals einfach. Die Bibel ist voller Geschichten, in denen Menschen mit ihren Zweifeln ringen, in denen sie auf die Probe gestellt werden, in Finsternis versinken und wieder ans Licht kommen. Glaube ist kein Status, Glaube ist ein Prozess. In den wenigsten Fällen wird uns das Licht der Erkenntnis für immer den Geist erleuchten; in den meisten Fällen tappen wir zwischen Licht und Schatten umher. Darum ist es ungerecht, einem gläubigen Menschen zu sagen, er habe sich das Leben einfach gemacht. Er ist ein Sterblicher und ein Suchender wie alle. Das Wort aus dem Markus-Evangelium "Ich glaube; hilf meinem Unglauben" klammert dieses Zerwürfnis in einem Satz zusammen.
Ein Schlüsselsatz der Demut
Die Welt ist alt. Die Welt ist jung. Die Welt ist immer gleich. Markus 9, 14-29 beweist es. Da ist ein verzweifelter Mann. Warum ist der Mann verzweifelt? - Sein Sohn leidet an Epilepsie. Die Krankheit wirft ihn nieder, zerrüttet seinen Geist, löscht immer wiederkehrend sein Leben aus. Nichts hilft gegen diese Krankheit, allein ein Wunder kann retten. Dieses Wunder sucht der Mann in Jesus. Aber er trifft nur Jesus' Jünger an. Weil sie Geist von seinem Geist sind, überantwortet er ihnen das Kind. Die Jünger legen Hand auf - der böse Geist bleibt. Schriftgelehrte kommen hinzu, jetzt wird es theologisch. Und der Vater verzweifelt: Da brechen diese Narren einen Disput vom Zaun, während sein Sohn ihnen sterbend zu Füßen liegt! Endlich kommt Jesus, und der Frust des Vaters entlädt sich über ihm: "Ich habe ihnen meinen Sohn gebracht, aber deine Jünger waren machtlos, ihn zu heilen." Die Krankheit erreicht ihre Krise, der Vater schreit: "Wenn du etwas kannst, dann hilf uns!" Aber Jesus hilft nicht gleich. Es ist ihm wichtig, an diesem Punkt etwas herauszustellen. "Du sagst, wenn du etwas kannst - alles ist möglich dem, der glaubt." Und der Vater: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!"
Da ist er, der Kernsatz des menschlichen Ringens mit dem Glauben, Markus 9,24. Die Dialektik des Glaubens, die in Jesus zur Synthese geführt wird. Der gepeinigte Junge erhebt sich, frei und gesund, und die wankelmütigen Zuschauer preisen das Wunder. Zu Hause, unter sich, fragen die Jünger Jesus, wie er die Heilung vollbracht habe. "Diese Art", antwortet er, "kann nur durch Gebet ausgetrieben werden." Damit ordnet Jesus sich selbst ein in die gratwandernde, auf Hilfe angewiesene Menschenwelt. Nicht die göttlichen Fähigkeiten des Gottessohnes haben diesen Menschen geheilt. Die Fürbitte bei Gott brachte die Hilfe. Auch Jesus nahm die demütige Haltung ein. Er vernichtete die Schriftgelehrten nicht durch Argumente. Er ließ nicht seine Heiligkeit leuchten. Er bat um Hilfe.
"Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben." Das ist Bekenntnis der Stärke und Schwäche zugleich. Unsere Präsente halten Ihnen und Ihren Lieben die Jahreslosung 2020 in Erinnerung. Mit schönen Farbentwürfen und Schriften vereinen sie als Glasquader, Glaswindlicht oder Schlüsselanhänger praktischen und spirituellen Nutzen.